Von der Schwierigkeit gut zu sitzen

Sitzen sei das neue Rauchen, sagen Ärzte. Schlecht für die Gesundheit, für Knochen, Gewebe, Herz. Das trifft sich, denn auch vor der Kamera ist Sitzen nur zweite Wahl. Und das völlig losgelöst von den gesundheitlichen Risiken und Nebenwirkungen.

Gutes Sitzen vor der Kamera ist schwierig!

 Wir sehen es im Bild oben links: So ein Sitzmöbel lädt entweder zum Zurücklehnen und Fläzen ein. Oder man sitzt darauf wie Christian Klein, der Vorstandsvorsitzende des Softwareriesen SAP auf einer großen Veranstaltung in Hamburg. Er gibt sicher sein Bestes. Und doch: Jede Kloschüssel ist vermutlich bequemer.

Erste Erkenntnis also: Vermeiden Sie Kameraauftritte im Sitzen! Wenn Sie die Situation mitgestalten können, stehen Sie lieber. Das verhilft auch der Stimme zu mehr Präsenz. Der Atem ist freier. Sie können vermutlich sogar besser denken.

Wenn das Format oder die Sendung das Sitzen vorgibt, nehmen Sie sich Zeit und probieren Sie eine gute Position aus. Im Beispiel oben rechts sehen wir Clemens Fuest, den Präsidenten des Ifo-Instituts, auf einem passablen Stuhl in der Sendung Maybrit Illner. Allerdings sitzt er dort wie ein Bewerber: Hände im Schoß, Präsenz gleich Null. Hier gehören die Hände unbedingt auf den Tisch. Sonst wirkt es zu unbeteiligt und passiv.

Hier nun vier goldene Regeln für gutes Sitzen – insbesondere vor der Kamera:

Aufrecht, aber nicht steif.
Locker, aber nicht „fläzen“.
Falls am Tisch, Hände bitte auf den Tisch.
Checken Sie auch den Sitz von Hemd und ggf. Jackett.

Hier ein Beispiel, dass gutes Sitzen sogar auf Barhockern gelingen kann: Siemens-Chef Roland Busch im Gespräch mit Microsoft-CEO Satya Nadella.